Drucken ist cool
23.01.2016
Junge Leipziger hatten sich am Sonnabend, 23. Januar 2016, durch den frisch gefallenen Schnee auf den Weg an die Fakultät Medien gemacht, um zu erfahren, ob Drucken wirklich cool ist. Unter den Teilnehmern hauptsächlich Gymnasiasten, auch ein Drucker aus der Berufspraxis, der nach Weiterentwicklung strebt, und eine junge Frau, die bereits zum Tag der offenen Hochschultür eine Woche zuvor Interesse am Drucken gewonnen hatte.
Dass man heute weit mehr als nur Papier bedrucken kann und Bücher längst nicht alles sind, was daraus entsteht, machte Prof. Lutz Engisch in seinen einleitenden Worten deutlich. Etiketten, die unabhängig vom Mindesthaltbarkeitsdatum anzeigen, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist, leuchtende oder kreativ konstruierte Verpackungen, realen Oberflächen gleichende Dekordrucke bis hin zu dreidimensional gedruckten Objekten, die im Werkzeugbau oder der Medizintechnik zum Einsatz kommen, zeigen, dass die Branche spannend bleibt.
Und spannend ist auch ein Studium der Drucktechnik oder Verpackungstechnik!
Das bestätigten einerseits drei Studenten der Drucktechnik, die derzeit im 3. bis 7. Semester studieren. Sie berichteten aus ihren unmittelbaren Erfahrungen während des Studiums und ergänzten damit die formalen Informationen zu Struktur und Inhalten des Studiums. Zum anderen stellten sich zwei Absolventen vor und bekräftigten, dass die Industrie interessante Tätigkeitsfelder bereithält und die eher kleine Branche eng verzahnt ist.
Einen Tip gab Frau Nagel-Zahn, die Ihr Studium 2007 beendete, den Teilnehmern mit: lasst Euch vom Grundstudium nicht verängstigen; wenn Ihr Fragen habt, geht rechtzeitig zu den Professoren – die sind immer bereit, Euch zu helfen.
Nicht zuletzt ist auch ein Auslandsaufenthalt eine spannende Angelegenheit, die das Studium sehr bereichern kann. Prof. Frank Roch als Auslandsbeauftragter der Fakultät stellte die Möglichkeiten vor.
Einen Einblick in den Ablauf einer Vorlesung gab Prof. Zellmer, der hinter die Kulissen eines Laserdruckers blicken ließ und das physikalische Wirkprinzip wissenschaftlich fundiert darlegte.
Nach der Mittagspause wurde es praktisch. Von der Grundidee bis zum fertigen Erzeugnis wurde in einem zweistündigen Workshop der Prozessablauf zur Herstellung einer Keksverpackung aufgezeigt und, zumindest partiell, umgesetzt. In rasanter Weise entstand durch Prof. Jörg Ackermann zunächst eine virtuelle Fabrik zur Herstellung der aus Blister, Faltschachtel und Packungsbeilage bestehenden Verpackung. Einzelne Prozessschritte konnten durch die Teilnehmer dann in den Laboren der Fakultät hautnah erlebt und selbst umgesetzt werden. Im wahrsten Sinne des Wortes hautnah ging es im Drucksaal zu, wo die Teilnehmer mit Fingern und Farbe den Farbauftrag auf ein Papier simulierten und Zusammenhänge zwischen Farbmenge und Farbeindruck erkannten. Der Einfluss von Materialeigenschaften auf das Falzen eröffnete sich bei der Arbeit mit dem Falzbein, ehe an einem handbedienten Modell eines Taschenfalzwerkes das Wirkprinzip veranschaulicht und die Packungsbeilage gefalzt wurden. Ein Erlebnis ist ebenfalls gewesen, selbständig eine Stanzmaschine zu bedienen zur Herstellung der Nutzen für die Faltschachtel, die anschließend durch Heißfolienprägung noch veredelt sowie gefaltet und verklebt wurde. Natürlich fehlten auch die Kekse nicht, die – wenn auch nicht selbst gebacken – die Packung komplettierten. Ein Produkt von Anfang bis Ende – tolle Sache, so das Feedback der Teilnehmer.
Der kleine Kreis der Teilnehmer erlaubte eine sehr individuelle Veranstaltung und persönliche Gespräche mit den Kollegen, Studenten und Absolventen.
Neugierig geworden? Auch 2017 wird es wieder einen Schnuppertag geben. Aber vorab finden Sie Informationen zu unseren Studiengängen hier.
Text und Foto: Inés Heinze